
„Doing agile“ und „Being agile“ sind zwei Konzepte, die sich auf die Implementierung und die Einstellung gegenüber agilen Methoden beziehen. Hier sind einige Beispiele, die den Unterschied zwischen den beiden Konzepten erklären:
- Agile Methoden verwenden: Wenn ein Team agile Methoden wie Scrum, Kanban oder Lean anwendet, bedeutet dies, dass sie „agil tun“ oder „doing agile“ sind. Sie folgen den Prozessen und Best Practices, die mit agilen Methoden verbunden sind, um ihre Projekte zu planen und durchzuführen.
- Agilität leben: Wenn ein Team „agil ist“ oder „being agile“ ist, geht es jedoch um mehr als nur die Anwendung von Methoden. Agilität ist eine Einstellung und eine Denkweise, die sich auf Flexibilität, Zusammenarbeit und ständige Verbesserung konzentriert. Ein agiles Team ist offen für Veränderungen und passt sich schnell an neue Anforderungen an. Es arbeitet eng zusammen, um Probleme zu lösen, und ist bereit, Feedback anzunehmen und daraus zu lernen.
- Festhalten an starren Regeln vs. Anpassung an Änderungen: Wenn ein Team „agil tut“, folgt es einem festen Regelwerk, um agile Methoden zu implementieren. Es kann jedoch schwierig sein, diese Regeln in allen Situationen anzuwenden, und es kann zu Problemen führen, wenn sich die Anforderungen ändern oder unerwartete Hindernisse auftreten. Ein Team, das „agil ist“, ist flexibler und passt sich an die sich ändernden Anforderungen an. Es sucht nach Lösungen, die zu den jeweiligen Gegebenheiten passen, und geht nicht dogmatisch nach einem vorgegebenen Regelwerk vor.
- Fokus auf Ergebnisse vs. Fokus auf Prozesse: Ein Team, das „agil tut“, kann sich manchmal zu sehr auf den Prozess konzentrieren und dabei das Ergebnis aus den Augen verlieren. Es kann sich auf das Erfüllen von Anforderungen konzentrieren, anstatt auf das Erreichen von Geschäftsergebnissen. Ein agiles Team, das „agil ist“, konzentriert sich jedoch auf das Erreichen von Geschäftsergebnissen und passt die Prozesse an, um dieses Ziel zu erreichen. Es sucht nach Möglichkeiten, die Arbeit effektiver zu erledigen und das Team zusammenzubringen, um die Ziele zu erreichen.
- Rollen und Verantwortlichkeiten: Bei „doing agile“ konzentriert sich ein Team oft auf die Erfüllung der zugewiesenen Rollen und Verantwortlichkeiten. Diese Rollen umfassen normalerweise einen Scrum-Master, einen Product Owner und die Entwickler. Das Team folgt einem festen Prozess, um ihre Arbeit zu erledigen. In einer „being agile“ Umgebung gibt es jedoch eine Kultur des gegenseitigen Respekts und der Zusammenarbeit, bei der jeder im Team verantwortlich ist, um das Teamziel zu erreichen. Es gibt oft weniger Betonung auf spezifische Rollen und Verantwortlichkeiten, und die Mitglieder des Teams werden ermutigt, flexibel zu sein und bei Bedarf die Verantwortung zu übernehmen.
- Kundenorientierung: Ein Team, das „agil tut“, kann sich auf das Erstellen von Code und das Erreichen von Anforderungen konzentrieren, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob das, was sie tun, dem Kunden tatsächlich nützt. Ein agiles Team, das „agil ist“, konzentriert sich jedoch darauf, was der Kunde tatsächlich benötigt und wie sie ihn am besten bedienen können. Es geht darum, ein Produkt oder eine Lösung zu schaffen, die dem Kunden einen echten Wert bietet und ihm hilft, seine Ziele zu erreichen.
- Kontinuierliche Verbesserung: Ein Team, das „agil tut“, kann sich auf das Erreichen von Sprintzielen und das Abschließen von Projekten konzentrieren. Ein agiles Team, das „agil ist“, sieht die Arbeit jedoch nie als abgeschlossen an. Stattdessen geht es darum, kontinuierliche Verbesserungen vorzunehmen und ständig zu lernen. Das Team nutzt Feedback von Kunden und anderen Stakeholdern, um ihre Arbeit zu verbessern und sicherzustellen, dass sie ihre Ziele erreichen. Es geht darum, agil zu sein, anstatt nur agil zu tun.
- Kommunikation und Zusammenarbeit: Ein Team, das „agil tut“, kann sich auf die Erfüllung von Aufgaben konzentrieren, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie sie effektiv zusammenarbeiten und kommunizieren können. Ein agiles Team, das „agil ist“, legt jedoch Wert auf offene und transparente Kommunikation sowie auf Zusammenarbeit. Es geht darum, ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Teammitglieder ihre Meinungen und Ideen einbringen können, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
- Risikobereitschaft: Ein Team, das „agil tut“, kann Risiken vermeiden und sich auf das Erreichen der Anforderungen konzentrieren, um ihre Arbeit abzuschließen. Ein agiles Team, das „agil ist“, ist jedoch bereit, Risiken einzugehen, um Innovationen zu fördern und bessere Ergebnisse zu erzielen. Es geht darum, Fehler zu machen, aus ihnen zu lernen und weiterzumachen.
- Unternehmenskultur: Ein Unternehmen, das „agil tut“, kann agile Methoden in seiner Arbeit einsetzen, ohne jedoch seine Kultur und seine Werte zu ändern. Ein agiles Unternehmen, das „agil ist“, geht jedoch über die Anwendung von Methoden hinaus und verändert seine Kultur, um eine agile Denkweise und Einstellung zu fördern. Es geht darum, eine Kultur der Zusammenarbeit, Flexibilität und kontinuierlichen Verbesserung zu schaffen.
Insgesamt geht es bei „doing agile“ darum, agile Methoden und Praktiken anzuwenden, um Arbeit zu erledigen und Projekte zu verwalten. „Being agile“ hingegen geht darüber hinaus und ist eine Einstellung, die sich auf Zusammenarbeit, Flexibilität und kontinuierliche Verbesserung konzentriert. Es geht darum, eine Kultur der Agilität zu schaffen, um erfolgreich zu sein und den sich ständig ändernden Anforderungen gerecht zu werden.